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Projekt AIDA auf dem Gerontologie- und Geratrie-Kongress 2022

Aktualisiert: 21. Sept. 2022

(Foto: Das Projekt AIDA auf dem Kongress der DGGG; v.l. Prof. Dr. Sabine Kühnert, Prof. Dr. Melissa Henne, Manuel Schlifski, Prof. Dr. Roland Schöttler, Janina Köpke, Prof. Dr. Andrea Kuhlmann)


Am Montag, den 12.09.22, hat das AIDA-Team auf dem Gerontologie- und Geriatrie-Kongress in Frankfurt am Main das Forschungsprojekt vorgestellt. Das 90minütige Symposium, welches von Prof. Dr. Sabine Kühnert moderiert wurde, war fünfgeteilt und präsentierte neben unterschiedlichen Akteursperspektiven theoretische und konzeptionelle Grundlagen.


Den Auftakt machte Manuel Schlifski, welcher die praktische Perspektive von Pflegekräften skizzierte. Dabei ging es darum, dass Pflegekräfte sich den täglichen Herausforderungen des sogenannten Pflegenotstandes gegenübersehen. Um jenen Herausforderungen zu begegnen, könnte die digitale Transformation der Pflege Entlastungen und Qualitätsverbesserungen bedeuten. Für diesen Transformationsprozess gibt es große Offenheit und die Zuschreibung von Potenzialen und Chancen.


Es folgte die Perspektive der Menschen mit Pflegebedarf durch Janina Köpke. Vor dem Hintergrund der Lebenswelt pflegebedürftiger Menschen stellte sie das digitale Assistenzsystem vor und veranschaulichte mögliche Einsatzszenarien (z.B. Kategorien wie Sicherheit, Gesundheit oder Information) vor. Zudem wurden erste Hinweise auf Nutzungshemmnisse digitaler Assistenzsysteme vorgestellt und beleuchtet. So gibt es Hinweise auf die Sorge vor Stigmatisierung, Überforderung oder auch Kontrolle.


Das Projekt AIDA stellt die Frage wie die Integration sensorischer Systeme in die verschiedene Akteursbereiche der ambulanten Pflege integriert werden muss, um alle Interessen angemessen zu berücksichtigen und Innovationsbarrieren zu überbrücken oder abzubauen. Prof. Dr. Roland Schöttler präsentierte dazu die theoretischen Grundlagen sowie ein mögliches theoretisches Modell, welches dieser forschungsleitenden Fragestellung zu Grunde liegen könnte. Konkret behandelt dieses Modell verschiedene Ebenen jener Innovationsbarrieren und stellt zur Diskussion welche unterschiedlichen Logiken und komplexen Zusammenhänge einen Innovationsprozess in sozialen Organisationen, wie z.B. einem ambulanten Pflegedienst, begleiten. Diesen Zusammenhängen auf den Grund zu gehen, ist das Ziel des Projektes.


Geprägt sein soll jener Forschungsprozess durch Partizipationsmöglichkeiten aller Akteursgruppen. Prof. Dr. Andrea Kuhlmann präsentierte dazu den partizipativen Forschungsansatz des Projektes. Gemeinsam mit Menschen mit Pflegebedarf und ihren Angehörigen, Pflegemitarbeitenden und Leitungskräften sollen Interventionsmöglichkeiten identifiziert und auf Grundlage von Erprobung, Validierung und Revision ein Nutzungskonzept schrittweise entwickelt, fortlaufend neu ausgerichtet und optimiert werden, um ein konsentiertes Rahmenmodell skizzieren zu können, welches eine Orientierungshilfe für künftige Digitalisierungsvorhaben in sozialen Organisationen darstellen soll.

Zum Abschluss der Veranstaltung rückte Prof. Dr. Melissa Henne von der IU – Internationale Hochschule - eine sozialethische Betrachtung zum Projekt in den Fokus. Dabei lobte sie insbesondere den partizipativen Ansatz, benannte gleichzeitig aber auch die zeitlichen und personellen Herausforderungen einer umfassenden Partizipation aller Akteure am Implementierungsprozess. Darüber hinaus benannte Frau Prof. Dr. Henne die umfangreichen Potenziale, die mit der Integration digitaler Assistenzsysteme einhergingen. Sie betonte allerdings auch, dass es auf dem breiten Markt der Technologien eine Herausforderung ist herauszuarbeiten, welche technischen Systeme tatsächlich für die Praxis hilfreich sind. Außerdem fehle es bisher oft noch an Belegen für die Wirkung des Technikeinsatzes. Gerade darum seien Projekte wie AIDA sowohl für die Forschung als auch die Praxis sehr wichtig.

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