(wohn@rt ist nun eröffnet; Foto: Projekt AIDA)
Am 27.04.2022 wurde im Matthias-Claudius-Zentrum in Oer-Erkenschwick die digitale Probewohnung wohn@rt des Projektes AIDA eröffnet.
Wohn@rt ist eine offene Wohnwerkstatt und stellt eine Musterwohnung für die im Projekt AIDA eingesetzte und evaluierte Technik dar. Die eingesetzten digitalen Assistenzsysteme wurden vom Technologiepartner des Projektes AIDA, der casenio AG, in wohn@rt integriert. Zu dieser Technik gehören Sensoren, welche u.a. Bewegung, Licht und Temperatur registrieren und messen können sowie Aktoren, die automatisch elektrische Geräte schalten können. Außerdem gibt es sowohl ein Notrufsystem als auch ein Kommunikationssystem via Tablet, auf welchem auch Gesundheitsdaten, wie z.B. der Blutdruck, gespeichert werden können.
(Das Tablet des Systems in der Wohnung; Foto: Diakonie im KK Re)
Roland Schöttler, Projektleiter von AIDA und Professor an der Evangelischen Hochschule in Bochum beschreibt wohn@rt als einen "Erfahrungsraum, um digitale Technik erlebbar zu machen." Er ergänzt: "Außerdem wollen wir diese Probewohnung als Resonanz-, Reflexions- und Diskursraum nutzen, um neuen Ideen hinsichtlich der Technologie und der begleitenden Prozesse anzuregen und entsprechend zu reflektieren."
(Multisensor an der Eingangstür von wohn@rt; Foto: Diakonie im KK Re)
Das Projekt AIDA mit der Probewohnung wohn@rt trägt dazu bei, das Thema Digitalisierung als Lösungsbeitrag für die Auswirkungen des sogenannten Pflegenotstandes im Diakonischen Werk im Kirchenkreis Recklinghausen voranzubringen. Jörg Klomann, Leiter des Geschäftsfeldes Gesundheit und Pflege, führt dazu aus: "Ich denke dieses Projekt ist zukunftsweisend. Wir wollen herausfinden, wie diese Technik die Akteure in der Pflege verbindet, um gemeinsam die Zukunft zu gestalten."
Darüber hinaus liegt ein besonderer Fokus auf dem Thema Selbstbestimmung. Durch die Integration von digitalen Assistenzsystemen in das Wohnumfeld erhoffen sich die Projektpartner die Wohnsituation bzw. ein selbstbestimmtes Wohnen von pflegebedürftigen Personen zu sichern. Es ist davon auszugehen, dass individuelle Beeinträchtigungen erst zu einem Risiko werden, wenn diese nicht mehr den individuellen Umweltbedingungen entsprechen. Digitale Assistenzsysteme, die sich auf Wohnsicherheit, Gesundheit und Kommunikation beziehen, können diese Umweltbedingungen so anpassen, dass ein Wechsel in die stationäre Pflege verzögert oder vermieden werden kann. Wohn@rt spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle, um sowohl die Lebensbedingungen von Pflegebedürftigen besser zu verstehen als auch die Wirkung der eingebauten Technik auf die Selbständigkeit nachzuvollziehen. Stefanie Frings, Referentin für Inklusion und Teilhabe, dazu: "Wir machen Projekte, die Nutzererfahrungen als Ausgang für die Forschung nutzen. Wir wollen sowohl gute als auch negative Erfahrungen machen, um sinnvolle Entwicklungsprozesse anzustoßen und zu verstehen, was wir besser machen können. Wir wollen entsprechend positive, aber auch negative Rückmeldungen bekommen. Dafür ist wohn@rt sinnvoll, um solche ersten Rückmeldungen einzuholen."
Die digitale Wohnwerkstatt wohn@rt des Projektes AIDA steht künftig allen Interessierten offen, um die Möglichkeiten der Nutzung digitaler Assistenzsysteme kennenzulernen. Ansprechpartnerin für Besichtigungstermine ist ab dem 11.05. Kristina Tourgman. Wir freuen uns, wenn Sie uns bei wohn@rt besuchen.
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